GRETL THUSWALDNER
Neualmerstrasse 26, A - 5400 Hallein
e-Mail: fotogth@hotmail.com
Home: www.gretlthuswaldner.at
in Leoben, Steiermark geboren
Fotografin, lebt und arbeitet seit 1976 in Hallein, Salzburg
HOHENSALZBURG bei SCHNÜRLREGEN
1996 Mitglied der Berufsvereinigung bildender Künstler Salzburg
1996/97 Internationale Sommerakademie Salzburg, Klasse Fotografie bei Frau Prof. Katharina Sieverding
1998 Weinviertler Fotowoche, Fotoinitiative FLUSS in der Klasse Josef Wais in Wolkersdorf, Niederösterreich
2009 Internationales Künstlersymposium ESTATE 2009 in der Galerie der Stadt Salzburg im Mirabellgarten
ZU DEN BILDERN VON GRETL THUSWALDNER
Thuswaldners fotografisches Werk mag ein vielfältiges sein, aber keines, das Gefahr läuft, sich in dieser Vielfalt zu verlieren. Man trifft den Sachverhalt präziser, wenn man von Vielschichtigkeit spricht. Denn es stellt sich schnell heraus, dass sich das Interesse der Fotografin nicht auf die Gegenstände selbst, sondern vielmehr auf deren Hintergründe richtet, die in nahezu endlos gestaffelter Folge durch immer neue und noch tiefere Gründe hinterlegt sind. Diese stufenweise Sicht in die Tiefe der fotografischen Objekte geht notwendigerweise mit einer schrittweis fortschreitenden Abstraktion einher, die sich aber kaum zum Unverständlichen verselbständigt, weil es der Künstlerin immer gelingt, den Bezug zur äußerlich sinnlichen Erfahrung der Dinge nie abreißen zu lassen.
Gretl Thuswaldner bedient sich dabei einer äußerst nüchternen Vorgangsweise, die jede Koketterie mit vordergründigen Effekten vermeidet. Zunächst sind es die Dinge des Alltags wie Geschirr, Schnüre, Fäden, Wasser u.v.a. die ihre Aufmerksamkeit erregen und dann geht es Gretl Thuswaldner darum, zu beobachten, wie sich zwischen den Gegenständen und dem einfallenden Licht eine Kommunikation vollzieht, das den Charakter des Gegenstandes erst offenbart, indem er es in gebrochener, gestreuter, gedämpfter, oder in greller Form wieder zurückwirft.
Manchmal erscheint es der Fotografin als notwendig, einzelne Details herauszugreifen, wobei es auch in diesem Fall nicht um das Detail an sich, sondern viel eher darum geht, dem Elementaren einer subtilen Lichtsprache Deutlichkeit zu verschaffen.
Größte Vorsicht lässt Gretl Thuswaldner bei der Aufnahme menschlicher Portraits walten, denn die Hintergründe menschlicher Physiognomien betreffen immer den Intimbereich des Einzelnen, den die Künstlerin nicht verletzen will. Wiederum aber bringt Gretl Thuswaldner ihre geübte Sachlichkeit und Distanziertheit ins Spiel, die einerseits mit dem Einsatz der Unschärfe vor der Enthüllung des Abgründigen nicht zurückschreckt, andererseits aber darauf bedacht ist, persönliche Charakterisierungen mit eben der gleichen Unschärfe zu vermeiden.
P.Th.